Deutschförderung an der VS Weiz

ORGANISATION

der SPRACHFÖRDERUNG - DEUTSCH als Zweitsprache (DaZ)

an der VS Weiz

Im Rahmen des pädagogischen Teils der Schuleinschreibung wird spielerisch abgeklärt, ob ein mehrsprachig aufwachsendes Kind zur Sprachkompetenzfeststellung eingeladen werden sollte. All jene Kinder, bei denen sich abzeichnet, dass sie bei Schuleintritt eventuell eine spezielle Förderung im Bereich Deutsch als Zweitsprache benötigen, erhalten einen eigenen Termin zur Feststellung der Sprachkompetenz.

Das österreichische Schulsystem sieht in diesem Fall eine Kompetenzanalyse anhand des Messinstruments MIKA-D vor.

Die Sprachstandserhebung erfolgt durch speziell im Bereich DEUTSCH als ZWEITSPRACHE ausgebildete Pädagoginnen, eingebettet in einen spielerischen Rahmen.

Das Ergebnis zeigt, ob ein mehrsprachiges Kind noch ungenügend/ mangelhaft/ oder schon ausreichend Deutsch verstehen bzw. sprechen kann.

Im Fall einer ungenügenden oder mangelhaften Sprachkompetenz ist so lange (längstens jedoch für die Dauer von 2 vollen Schuljahren) ein außerordentlicher Status und eine spezielle Sprachförderung im Rahmen einer Deutschförderklasse (15 Wochenstunden) bzw. eines Deutschförderkurses (6 Wochenstunden) in der Schullaufbahn vorgesehen, bis ein Kind aufgrund seiner erreichten Deutschkompetenz, dem Unterricht in der Regelklasse als ordentliche Schülerin bzw. ordentlicher Schüler folgen kann. Nach zwei vollen Schuljahren wechseln die Schülerinnen bzw. Schüler automatisch in den ordentlichen Status. Solange sich ein Kind im außerordentlichen Status befindet, ist eine Beurteilung erst im Sommersemester, in dem ein Kind den Sprachkurs besucht hat, verpflichtend in der Schulbesuchsbestätigung vorgesehen.

Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, einem Kind mit einer anderen Erstsprache als Deutsch, einen Schuleinstieg ohne Notendruck zu ermöglichen und die Sprachkompetenz in der Bildungssprache Deutsch so gut zu fördern, dass diesem Schüler/ dieser Schülerin eine erfolgreiche Schullaufbahn möglich wird.

Eine Erhebung des Sprachstands anhand von MIKA-D erfolgt jeweils am Anfang und am Ende des Schuljahres. Falls nach Ablauf des ersten oder zweiten Schuljahres die Kriterien von MIKA-D nicht erfüllt werden, ist ein Aufsteigen in die nächste Schulstufe nicht zulässig.

Aus der Sprachforschung ist bekannt, dass Kinder unterschiedlich lange brauchen, um eine zweite Sprache zu erlernen. Es dauert jedoch in jedem Fall meist mehrere Jahre, bis Kinder eine zweite Sprache im schulischen Rahmen kompetent anwenden können.  Aus diesem Grund erhalten diese Kinder an unserer Schule auch weiterhin eine Förderung im DaZ- Bereich im Rahmen von 2-3 Wochenstunden.

Der Unterricht für Kinder mit anderen Erstsprachen wird von Pädagoginnen mit entsprechender Ausbildung gestaltet und erfolgt parallel zum Regelunterricht in Kleingruppen.

An unserer Schule finden die Deutschförderklasse und der Deutschförderkurs- wie auch die DaZ- Förderstunden in eigenen dafür ausgestatteten Räumen statt. Nach den Kriterien des Zweitspracherwerbs lernen die Kinder in vielen verschiedenen Situationen anhand von Liedern, Reimen und Spielen Deutsch als Bildungssprache korrekt anzuwenden. Dieser Rahmen bzw. Unterricht in der Kleingruppe ermöglicht den Kindern, ein intensives Trainieren des Wortschatzes und viel aktives sprachliches Handeln in einem geschützten Umfeld.

WICHTIGE VORRAUSSETZUNGEN für einen ERFOLGREICHEN SPRACHERWERB sind laut Sprachwissenschaft neben der professionellen Vermittlung der Zweitsprache im schulischen Rahmen

 die sprachliche Förderung eines Kindes durch Eltern bzw. Erziehungsberechtigte in der Familie

  •  viel Sprechen in der Erstsprache-ein großer Wortschatz in der Erstsprache ist die Basis für einen großen Wortschatz in der Zweitsprache.
  • Fernsehen und digitale Medien nicht in Englisch, sondern in Deutsch konsumieren.
  • Altersgerechte Geschichten und Lieder auf Deutsch hören (z.B.: vor dem Einschlafen)
  • Einfache Bilder- und Kinderbücher in beiden Sprachen vorlesen oder anbieten.
  • Kinderlieder in beiden Sprachen zum Mitsingen und Anhören.
  • Viel zeitlichen Kontakt in der Zweitsprache ermöglichen (z.B.: Kinder in der Langform an unserer Schule anmelden, Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen; Freundschaften durch gegenseitiges Besuchen am Nachmittag auch außerhalb der Familie organisieren und pflegen; …)
  • Den Erwerb von Deutsch als Zweitsprache in Gesprächen mit dem Kind als wichtig erachten und damit das Bemühen des Kindes und die Arbeit für gute Leistungen in der Schule wertschätzen;
  • Positiv über Bildung denken und sprechen und auf diesem Weg die Arbeit in der Schule positiv bewerten